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  2011-05-05: Himmelfahrtstour mit dem ADFC Dresden

Der ADFC Dresden bietet eine mehrtägige Himmelfahrtstour in das Tal der Burgen entlang der Freiberger Mulde und des Tales der Zschopau an, für die noch Restplätze frei sind.


Unsere diesjährige Himmelfahrtstour vom 02.06.-05.06.2011 führt uns in den Naturpark Muldenland. Unser Quartier haben wir im Fachwerkhof „Klosterbuch” an der Freiberger Mulde gelegen, von wo aus wir auch unsere Tagesausflüge unternehmen werden.

Unsere Tagesausflüge sind insgesamt ca. 60 km lang und führen überwiegend auf ausgeschilderten Radwegen und verkehrsarmen Straßen mit nur wenigen Anstiegen, dafür umso mehr durch schöne Naturschutzgebiete auf zum Teil nicht immer asphaltierten Wegen. Am Anreisetag wird die Strecke von Dresden aus ca. 90 km betragen. Eine zweite Gruppe fährt am Anreisetag bis nach Freiberg mit dem Zug und wird dem entsprechend max. 60 km auf überwiegend flachen Wegen fahren. Die Strecke am Abreisetag kann bis Riesa 70 km betragen, wobei vor Riesa der Umstieg in Züge der Strecke Leipzig-Dahlen-Oschatz-Riesa-Dresden möglich ist. Züge fahren auf dieser Strecke stündlich.

Der Fachwerkhof „Klosterbuch”, welcher in den Jahren 1840 und 1864 erbaut wurde, wurde nach dem Hochwasser 2002 restauriert und befindet sich unmittelbar gegenüber dem ehemaligen Zisterzienserinnenkloster Klosterbuch. Das Klosterbuch ist eine der größten frühgotischen Klosteranlagen des Ostens, bestehend u. a. aus der Klosterkirche und dem Haus des Abtes. Die monatlichen Bauernmärkte und das Kloster- und Erntedankfest finden über die Region hinaus regen Zuspruch.

Im Naturpark Muldental befinden sich noch heute zahlreiche mittelalterliche Burgen, die von der frühzeitigen Besiedlung zeugen. Die älteste Burg befindet sich bei Püchau und wurde in den Chroniken des Thietmar von Merseburg erwähnt. König Heinrich fand auf seiner Flucht vor den eindringenden Ungarn im 1.Viertel des 9. Jahrhunderts auf der Burg Bichni Schutz. Heute zeugen noch slawische Burgwallanlagen aus dem 1. Jahrtausend bei Döbeln und Leisnig von der frühzeitigen slawischen Besiedlung. Diese Anlagen wurden später als Adelssitze ausgebaut, aus denen sich städtische Siedlungen entwickelten. Aus Klöstern und Schlossanlagen entwickelten sich zahlreiche noch heutige Zeugnisse sächsischer Gartenkunst. Für diese Gartenanlagen wurden Pflanzen aus ganz Europa geholt. Die zahlreichen Landschaftsgärten, von denen wir einen mit dem Schlossgarten von Wermsdorf auch auf unserer Rückfahrt besichtigen werden, bieten eine Reise durch die Architektur der Schlossgärten bis zurück ins 17. Jahrhundert zurück. In den Tälern der Mulde und der Zschopau siedelten sich auch zahlreiche Klöster der Zisterzienser an. Dieser Orden hat seien Ursprung von Mutterkloster Citeaux (Cistercium), welches im 12. Jahrhundert gegründet wurde.

Am Anreisetag werden beide Gruppen ab Nossen gemeinsam entlang der Freiberger Mulde bis zum Quartier fahren. In der Nähe der heutigen Stadt Nossen befindet sich das in einen Landschaftspark integrierte ehemalige Kloster Altzella, welche 1162 vom Markgraf Otto von Meißen gegründet wurde. Das Kloster wirkte durch seine Besitzungen u. a. des heutigen Leubnitz im Mittelalter und die Namensgebung der Altenzeller Straße bis nach Dresden. Der heutige Verlauf der Altenzeller Straße war im Mittelalter eine alte Handelsstraße.

Sehenswert sind in Nossen neben dem Renaissanceschloss auch die Pöppelmannbrücke. Diese Brücke ließ August der Starke errichten. Daniel Pöppelmann ließ aus rotem Porphyr ein in der Bauform übereinstimmendes Brückentrio in Waldheim, Nossen und Grimma errichten.

Nächster Ort ist Roßwein, wo wir am Samtstag noch eine fachkundige Führung im „Segen Gottes Erbstollen” haben werden. Roßwein ist umgeben von einer Ringmauer von einst 1221 m Länge. Die noch vorhandenen Widerlager auf der Balkenauflage beweisen, dass sich ein Wehrgang auf der gesamten Befestigungsanlage hinzog. Roßwein geht auf eine Stadtgründung von 1200 durch den Markgrafen von Meißen, Dietrich den Bedrängten, zurück.

Der Namen der Stadt geht auf eine Urkunde vom 25.08.1220 zurück. In dieser Urkunde ist ein Steuereinnehmer Berthold von Roßwein erwähnt. Roßwein zählte im Mittelalter neben Siebenlehn und Nossen zu den bedeutendsten Besitztümern des Klosters Altzella. Die Kamelie von Roßwein ist mit über 200 Jahren wahrscheinlich die zweitälteste Kamelie nördlich der Alpen.

Unser nächstes Ziel auf der Anreise wird Döbeln, die Stadt der Inseln und Brücken, sein. Der Stadtkern wird von zwei Armen der Freiberger Mulde umschlossen und ist nach dem verheerenden Hochwasser 2002 wieder entstanden. Döbeln ist um 1200 im Schutze einer älteren Burg auf dem heutigen Schlossberg entstanden, welcher das Zentrum eines in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts eingerichteten Burgwalles bildete. Dieser Burgwall wird erstmals in einer 981 ausgestellten Urkunde Kaiser Otto II., in der dieser die Burg Doblin und das umliegende Land dem Kloster Memleben schenkte. Im Siebenjährigen Krieg kam es 1761 zu Kämpfen zwischen österreichischen und preußischen Truppen. Von 1892 bis 1926 fuhr eine Pferdestraßenbahn durch Döbeln. Diese rollt seit dem 09.06.2007 wieder durch Döbeln. Sehenswert ist in Döbeln die Nikolaikirche. Einmalig in Europa ist der Mirakelmann, eine lebensgroße hölzerne Christusfigur von ca. 1510. Der Flügelaltar (12 m hoch) zählt zu den größten erhaltenen Schnitzaltären in Sachsen.

Ziele unserer Tagestour am Freitag sind die Stadt Waldheim, auch als Perle des Zschopautales bekannt und die Talsperre Kriebstein. Wir werden dabei die schöne Natur des Zschopautales und derTäler der Freiberger Mulde genießen können.

Waldheim wurde erstmals 1198 urkundlich erwähnt. 1271 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung einer Burg unter markmeißnischer Herrschaft. Sehenswert sind auf dem Marktplatz neben dem Rathaus (1902 im Jugendstil errichtet), auch der Wettinbrunnen und die nachgebildete Postdistanzsäule. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen u. a. auch die von Matthäus Daniel Pöppelmann geschaffene Zschopaubrücke sowie die Kirche St. Nicolai von 1842.

Die Erlebnistalsperre Kriebstein ist das bedeutendste Wasserbauwerk im Naturpark Muldental. Die Staumauer ist erste in Gussbeton ausgeführte Staumauer Deutschlands (230 m lang, 28,25 m hoch) und wurde 1929 vollendet. Das Staubecken fasst 11,66 Millionen Kubikmeter Wasser und ist 132 Hektar groß.

Am Samstag wurde für unsere Gruppe eine fachkundige Führung im „Segen Gottes Erbstollen” in der Nähe von Roßwein bestellt. Der gleichnamige Verein betreibt seit 1980 dort aktive Denkmalpflege an diesem bedeutenden montanhistorischen Denkmal. In diesem kleinen Bergrevier wurde vom 12. bis zum 19.Jahrhundert Silberbergbau betrieben. Das erste Silbererz wurde bald nach der Gründung des Klosters Altzella im Gersdorfer Forst nachgewiesen, dies lässt sich heute noch durch Keramikreste beweisen.

Am Samstagnachmittag werden wir auf dem Ökohof Auterwitz mit Kaffee und mit selbstgebackenem Kuchen verwöhnt. Dieser Ökohof wird seit 15 Jahren von einem Verein bewirtschaftet und arbeitet an der Entwicklung von nachhaltigen Lebens-, Arbeits- und Wohnformen. Wir werden dort auch Möglichkeit haben, im Hofladen einzukaufen.

Am Sonntag werden wir von unserem Quartier aus in Richtung Schloss „Hubertusburg” in Wermsdorf fahren, wo ein längerer Aufenthalt zur Besichtigung vorgesehen ist.

Das Schloss „Hubertusburg” ist eine ehemalige Königlich-Sächsische Hofresidenz und stellt das größte barocke Jagdschloss Sachsens dar. Es gilt somit als eines der bedeutendsten barocken Bauwerke in Sachsen. Im ovalen Mittelrisalit des Schlosses befindet sich das Reichsvikaratswappen Sachsens mit dem Doppeladler und dem sächsisch-polnischen Wappen im Schilde von König August III. von Polen aus dem Jahr 1740.

Begonnen wurde mit dem Bau des Schlosses zum Hubertusfest 03.11.1721. Von der ersten Bauphase (1721 bis 1732) unter Johann-Christian Naumann sind heute lediglich der Umfassungsmauer erhalten. In der zweiten Bauphase (1732-1752) unter Johann-Christoph Knöffel erfolgte der Umbau des dreiflügelichen Hauptgebäudes zur heute erlebbaren viertelkreisförmigen Rundflügelanlage. Für die Marmorarbeiten und die Stuckverzierungen im Hubertussaal ist der italienische Künstler Guiseppe Bossi zuständig.

Genutzt wurde das Jagdgebiet um das Wermsdorfer Schloss herum insbesondere für die sogenannte Parforcejagd, für die täglich 250 Jagdhunde benötigt und betreut werden mussten. Es wurde auch aufwendige Jagdparaden für die Hofgesellschaft veranstaltet. Am 29.11.1755 wurde das letzte Hubertusfest auf Schloss Wermsdorf veranstaltet.

Nach der Plünderung durch die Preußische Armee zum Ende des Siebenjährigen Krieges verlor das Schloss zunehmend an Bedeutung. Um die im Schloss Wermsdorf begonnenen Verhandlungen zum Waffenstillstand nach dem Siebenjährigen Krieg am 21.03.1763 im Schloss Dahlen abschließen zu können, mussten Tische und Stühle aus umliegenden Gasthöfen zusammengeholt werden.

Von 1815-1918 wurde das „Schloss Hubertusburg” mit Einschränkungen wieder als Königlich-Sächsische Jagdresidenz genutzt.

In der Region um Wermsdorf fahren wir durch das Landschaftsschutzgebiet „Wernsdorfer Wald”, in welchem sich Sperrzonen für Brutgebiete u. a. des Seeadlers und des Schwarzstorches befinden. In den Sperrzonen befinden sich Brutstätten von zahlreichen auf der „Roten Liste” stehenden Vogelarten. Die NABU betreibt in Wermsdorf eine Außenstelle, deren Arbeitsschwerpunkt der Biotop- und Artenschutz ist. Wichtig ist es einen Konsens zwischen den Interessen der Fischwirtschaft und der steigenden Anzahl von Kormoranen zu finden.

Von Wermsdorf aus fahren wir durch ausgedehnte Waldgebiete und an Porphyrfelsen entlang bis nach Collm. Vom Berg Collm (313 m) hat man vom 18 m hohem Albertturm aus einen schönen Blick. Weiter geht es auf teilweise unbefestigten Wegen über Oschatz bis nach Strehla.

Von Strehla aus werden wir den Elbradweg bis nach Riesa nutzen, um über die am 02.06.2011 eingeweihte Schlossbrücke für Radfahrer zu fahren. Ab Riesa besteht die Möglichkeit bis nach Dresden weiterzufahren bzw. den Zug zu nutzen.

Die Informationen beinhalten den Stand 22.04.2011. Aus aktuellem Anlass kann es beim Programmablauf jedoch noch zu Änderungen kommen.

Die dargestellten Informationen stammen aus dem Internet bzw. wurden aus einer Broschüre zum Naturpark Muldenland entnommen, welches uns durch Tourismusverbände dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wurde.

Anmeldungen für diese Tour werden gern unter AKuegler@gmx.de bzw. telefonisch 0351/ 412 9909 entgegengenommen.

Selbstverständlich stehe ich auch gern für weitere Auskünfte zur Verfügung.

Andreas Kügler